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UTZ Certified

Was haben 140 Liter Wasser mit einer Tasse Kaffee zu tun?

Am 6. September 2014 findet bereits zum neunten Mal der „Tag des Kaffees" statt. Zu diesem Anlass stellt das Nachhaltigkeitssiegel UTZ Certified eine Studie zur Wasseraufbereitung aus Kaffeemühlen vor - ein Projekt, das natürliche Wasserreservoirs schont und sich zur Energiegewinnung eignet.

VerpflegungsManagement, 02.09.2014 - Lateinamerika ist mit einem Anteil von 70 Prozent der größte Kaffeelieferant der Welt. Gleichzeitig finden sich vom Rio Grande bis Feuerland rund ein Drittel der Wasserreserven der Erde. Ein Zusammenhang, der sich schnell erschließt: Die Produktion einer Tasse Kaffee verbraucht 140 Liter Wasser. Durch den Einsatz von Nassschrotmühlen, in denen Kaffeebohnen vor dem Verkauf gewaschen werden, fallen große Mengen Abwasser an. Dieses wird oft ungefiltert in Flüsse und Seen geleitet - in Lateinamerika liegt der Anteil bei 70 Prozent. Es beinhaltet organische Abfälle und Gifte, die zu gesundheitlichen Risiken und Umweltschäden führen. Von den Auswirkungen sind neben dem Menschen auch die Pflanzenwelt, die Böden sowie die unter Wasser lebenden Artengemeinschaften betroffen. Außerdem setzt das Kaffeewasser Methan frei.

„Die Produktion von Kaffee ist nur dann ökologisch nachhaltig, wenn die Ressource Wasser effizient genutzt wird. Dazu gehört, dass Abwasser aufbereitet wird", sagt Han de Groot, Geschäftsführer von UTZ Certified. Er erklärt weiter: „Das Ökosystem schafft es nicht, die großen Mengen an verunreinigtem Wasser aus eigener Kraft zu reinigen." Aus diesem Grund startete UTZ Certified im Jahr 2010 in Lateinamerika ein Pilot-Projekt zur Wiederaufbereitung von Kaffee-Abwasser. Insgesamt 19 Farmen von Nicaragua, Honduras und Guatemala, vom Kleinbauern bis zur Kaffeeplantage oder Kooperative, nahmen an dem Projekt teil. Sie installierten mit Unterstützung von UTZ eine Wasser-Aufbereitungsanlage, die den Wasserverbrauch um die Hälfte senkte. Das System beinhaltet außerdem einen Bio-Reaktor, mit dessen Hilfe Methan in Biogas umgewandelt wird und so für den Betrieb der Nassschrotmühlen oder Haushaltsgeräten wieder verwendet werden kann. Die Drosselung der Wassermenge sowie die Reinigung und Umwandlung des Abwassers in nützliche Energie führen außerdem zur Reduzierung des umweltschädlichen Methans und sind damit ein wichtiger Schritt zur Eindämmung des Klimawandels.

 

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