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DBU/In Via

Großküchen erwärmen für mehr Ressourcenschutz

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt ein Projekt der Paderborner In Via Akademie. Ziel dieses Projekts ist, die Mitarbeiter der Caritas in der Großküche für eine ressourcenschonende, energieeffiziente und an der Region orientierte Praxis zu qualifizieren.

 Schnupperten Küchenluft und wollen gemeinsam die Belegschaft von Großküchen für eine ressourcenschonende, energieeffiziente und an der Region orientierte Praxis qualifizieren (v.r.): DBU-Kurator Cajus Caesar, MdB, Hauswirtschaftsleiterin Hildegard Lessmann und DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann. Foto: DBU Schnupperten Küchenluft und wollen gemeinsam die Belegschaft von Großküchen für eine ressourcenschonende, energieeffiziente und an der Region orientierte Praxis qualifizieren (v.r.): DBU-Kurator Cajus Caesar, MdB, Hauswirtschaftsleiterin Hildegard Lessmann und DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann. Foto: DBUVerpflegungsManagement, 05.05.2015 - 24.000 Einrichtungen der Caritas gibt es in Deutschland, viele davon betreiben Großküchen. Doch obwohl sich der größte private Arbeitgeber der Republik der „Bewahrung der Schöpfung“ verpflichtet fühlt, spielen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen im Großküchen-Alltag eine eher untergeordnete Rolle. Das soll sich nun ändern – und auch über die Caritas hinaus Signalwirkung entfalten. Mit über 310.000 Euro und ihrem Expertenwissen unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein Projekt der In Via Akademie/Meinwerk-Institut gGmbH (Paderborn), mit dem die Belegschaft von Großküchen für eine ressourcenschonende, energieeffiziente und an der Region orientierte Praxis qualifiziert werden soll. „Hier entsteht ein regionaler Kreislauf, der nachhaltigen Konsum fördert. Erzeuger und Großverbraucher entwickeln gemeinsam und innovativ nachhaltige Beschaffungs- und Absatzwege und etablieren sie dauerhaft“, lobt DBU-Kuratoriumsmitglied Cajus Caesar, MdB, den Ansatz.

Gemeinsam mit DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann und DBU- Abteilungsleiter Ulrich Witte ließ sich Caesar Einzelheiten des Projektes vor Ort erläutern. Dabei wies Birgit Marx, Geschäftsführerin der In Via Akademie, darauf hin, dass Großküchen in caritativen Einrichtungen bisher kaum ökologisch ausgerichtet seien. Marx: „Doch gerade sie sind ein wichtiger Konsumfaktor für eine Region und eine wichtige Zielgruppe für die Energiewende. Großküchen können durch Ökologisierung ihrer Beschaffung und des Konsums einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Im ersten Schritt sehe das Projekt eine Ist-Analyse in fünf kooperierenden Modelleinrichtungen vor, die eine eigene Großküche mit je bis zu 120 Gästen und täglich bis zu vier Mahlzeiten führten. Dabei gehe es sowohl um die hauswirtschaftliche Konzeption mit Beschaffung, Warenkorb, Verarbeitung, Lagerhaltung, Kostenkalkulation wie um den aktuellen Geräteeinsatz insbesondere unter Energieeffizienzgesichtspunkten.

Aufbauend auf der Analyse sollen Qualifizierungsmaßnahmen für Fach- und Führungskräfte sowie Multiplikatoren in Hauswirtschaft und Haustechnik entwickelt und in sechs Langzeitkursen an der In Via Akademie umgesetzt. Das Durchführen der Bedarfsanalysen und die Konzeption der Weiterbildungen sollen fachlich von der Hochschule Fulda, Fachbereich Oecotrophologie begleitet werden. Die Teilnehmer sollen ein Projekt für die eigene Einrichtung entwickeln, mit Kollegen umsetzen, dokumentieren und so eine tatsächliche Verbesserung sowie einen hausinternen Veränderungsprozess in Gang setzen. Gegenstand der Qualifizierung für hauswirtschaftliche Kräfte seien Themen wie regional und saisonal orientierter Einkauf, Speisepläne zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen, ökologisch orientierte Lagerhaltung und Abfallvermeidungsstrategien. In der Qualifizierung wie in den Umsetzungsprojekten werde angestrebt, regionale Lebensmittelkreisläufe zu stärken. Das Weiterbilden für Mitarbeiter der Haustechnik greife unter anderem als Themen das Ermitteln aktueller Energiebedarfe in der Großküche, das Identifizieren von Energieeinsparpotenzialen, Kosten- und Rentabilitätsrechnung beim Austausch von Altküchengeräten sowie das Einführen neuer Energiekonzepte in der Großküche auf.

Neben den Qualifizierungsansätzen sollen berufsspezifische Ansätze etwa für Köche und Diätassistenten für den ökologischen Betrieb von Großküchen in 17 bestehende Fortbildungsmaßnahmen der In Via Akademie integriert werden. Zentraler Lernort für praktische hauswirtschaftliche Übungen und die Demonstration energieeffizienter Haustechnik soll die Lehrküche der In Via Akademie sein, die nach 25 Jahren so mit energieeffizienten Geräten modernisiert wird, dass sie bundesweiten Vorbildcharakter als Modellküche bekommt. Der Umbau der Lehrküche und ihre Funktion sollen in einem Lehrfilm dokumentiert werden. Auf der interaktiven Website des Projekts werden ab Juli die Projektschritte und die teilnehmenden Einrichtungen und Verbände präsentiert, so dass Interessierte bundesweit den Projektfortschritt verfolgen können.

 

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