Vitamin D-Studienlage / DGE
Einfluss auf Covid-19
Die aktuelle Studienlage legt einen potenziellen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Serumspiegel und einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion sowie für einen schweren Covid-19-Verlauf nahe. Eine pauschale Vitamin D-Supplementierung zur Vorbeugung empfiehlt die DGE aber nicht.

VerpflegungsManagement, 08.02.2021 – Die Häufigkeit einer unzureichenden Versorgung mit Vitamin D in Deutschland ist hoch. Gerade in den Wintermonaten reicht in unseren Breitengraden die UVB-Strahlung für die Vitamin-D-Synthese in der Haut nicht aus. Dabei hat Vitamin D neben den zentralen Funktionen für die Knochengesundheit auch regulatorische Effekte auf das Immunsystem. Derzeit wird nach Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) intensiv über den Nutzen von Vitamin D in der Prävention und Behandlung von Covid-19-Erkrankungen diskutiert.

Ursache-Wirkungs-Beziehung nicht eindeutig

Demnach lasse sich ein möglicher Einfluss des Vitamin D-Serumspiegels auf das Risiko einer Corona-Infektion sowie auf die schwere der Erkrankung beobachten. Jakob Linseisen, Präsident der DGE, erklärt: „Unter der Voraussetzung, dass ein kausaler Zusammenhang besteht, hätte ein adäquater Vitamin-D-Status einen präventiven Effekt auf das Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion beziehungsweise eines schweren Covid-19-Verlaufs.“ Die Ergebnisse reichten laut der DGE jedoch nicht aus, um eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung nachzuweisen. Pauschal könne daher keine Empfehlung für eine Vitamin D-Supplementation gegeben werden, um einer SARS-CoV-2-Infektion vorzubeugen oder den Schweregrad einer Covid-19-Erkrankung zu verringern, teilt der Verein mit. Dies stützten auch die Aussagen anderer Fachinstitutionen wie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) oder des Robert Koch-Instituts (RKI).

Überdosierung vermeiden

Grundsätzlich empfiehlt die DGE eine adäquate Versorgung mit Vitamin D am besten durch die körpereigene Bildung durch Sonnenbestrahlung und über die Ernährung zu erreichen. Wenn das nicht ausreicht, sollten täglich Vitamin-D-Präparate in Höhe des Referenzwertes (20 µg/Tag) eingenommen werden. Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle und unter Berücksichtigung des individuellen Vitamin-D-Status erfolgen. Für frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel existieren derzeit weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene verbindliche Höchstmengen für den Vitamin-D-Gehalt.

Die ausführliche Einordnung der Studienergebnisse hat die DGE in der Fachinformation „Zum Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Zufuhr bzw. dem Vitamin D-Status und dem Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion sowie der Schwere des Verlaufs einer COVID-19-Erkrankung – ein Überblick über die aktuelle Studienlage“ (Stand 11. Januar 2021) veröffentlicht.

jb

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