Nutri-Score / BMEL
Kennzeichnung wird eingeführt
Der Bundesrat hat den Weg für die flächendeckende Nutzung des Nutri-Scores frei gemacht und der Verordnung des BMEL zugestimmt. Ab November darf damit in Deutschland die erweiterte Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Verpackungen verwendet werden. Sie ist jedoch nicht verpflichtend.

VerpflegungsManagement, 10.10.2020 – Der Nutri-Score soll es Verbrauchern ermöglichen, auf einen Blick die Nährwerteigenschaften eines Lebensmittels zu erfassen und verschiedene Produkte innerhalb einer Produktgruppe miteinander hinsichtlich ihres Nährwertes zu vergleichen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unter Ministerin Julia Klöckner hatte sich für die Einführung der erweiterten Nährwertkennzeichnung eingesetzt. Die fünfstufige Farb-Buchstabenkombination des Nutri-Score reicht von einem grünen A bis zum roten E und zeigt den Nährwert eines Lebensmittels an. Demnach trägt innerhalb einer Produktgruppe ein Lebensmittel mit grüner A-Bewertung eher zu einer gesunden Ernährung bei als ein Produkt mit rotem E.

Die nationale Einführung von erweiterten Nährwertkennzeichen ist nach geltendem EU-Recht nicht verpflichtend möglich. Demgemäß gilt auch in Frankreich oder Belgien der Nutri-Score nicht verpflichtend, ebenso wenig wie etwa das Keyhole-System in Skandinavien. Mit der Unterstützung vieler weiterer Mitgliedstaaten setzt sich Bundesministerin Klöckner für die Einführung einer einheitlichen Nährwertkennzeichnung in der EU ein. Um eine Harmonisierung voranzubringen, hat die Ministerin im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft kürzlich Diskussionen zu diesem Thema eingeleitet. Ziel ist es, bei der Sitzung des EU-Agrarrats im Dezember, gemeinsame Schlussfolgerungen der Mitgliedsstaaten zu erreichen.

„Gegen versteckte Dickmacher“

Die Einführung des Nutri-Score bezeichnet Julia Klöckner als einen wichtigen Baustein der Ernährungspolitik in Deutschland, er sei ein wichtiger Schritt hin zu einem stärkeren Bewusstsein beim Lebensmitteleinkauf und „gegen versteckte Dickmacher“. Klöckner erläutert: „Für die Verbraucher schaffen wir Orientierung auf den ersten Blick, unterstützen sie damit, ihr Konsumverhalten an die persönliche Situation anzupassen. Sie sollen wissen können, was sie essen – mit dem Mehr an Information ermöglichen wir eine gesündere Ernährung. Zudem bleibt die Nährwerttabelle auf der Rückseite erhalten.“

Von den Unternehmen erwartet die Ministerin, „dass sie Farbe bekennen und ihr Sortiment umfassend kennzeichnen“. Sie müssten Transparenz schaffen, es den Verbrauchern so ermöglichen, ihre Erwartungen an ein Produkt mit der zusammenfassenden Nährstoff-Bewertung des Nutri-Score abgleichen zu können.

Die Einführung des Kennzeichens begleitet das Bundesernährungsministerium mit einer umfassenden Informationskampagne für die Verbraucher und die Unternehmen. Unter www.nutri-score.de stehen Informationen, Expertenmeinungen, Antworten auf häufig gestellte Fragen, eine Erklär-Animation sowie Publikationen zur Verfügung.

sn

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