TÜV Rheinland / Hochschule Niederrhein

Ein höheres Maß an Sicherheit

Die Zertifizierung „Ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie“ soll die Bewertung unterschiedlichster Betriebe der Gemeinschaftsgastronomie ermöglichen. Dabei wird in einem umfassenden Auditverfahren die gesamte Prozesskette auf Schwachstellen überprüft.

VerpflegungsManagement, 28.04.2016 – Die regelmäßige Verpflegung großer Menschengruppen stellt Betriebe der Gemeinschaftsgastronomie vor verschiedene Anforderungen. Da es dabei besonders auf Aspekte wie Vollwertigkeit, Hygiene, Lebensmittelqualität, Sicherheit und Arbeitsschutz ankommt, haben der TÜV Rheinland und die Hochschule Niederrhein einen Zertifizierungsstandard entwickelt, der diese Faktoren umfassend berücksichtigt.

Die Zertifizierung „Ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie“ ermöglicht die Bewertung unterschiedlichster Größen und Formen von Betrieben der Gemeinschaftsgastronomie. Sowohl Kindertagesstätten, Ganztagsschulen, Studentenwerke, Betriebsrestaurants als auch Krankenhäuser und Altenheime können sich einem umfassenden Auditverfahren stellen.

TÜV Rheinland prüft dabei die gesamte Prozesskette vom Einkauf, Lagerung, über die Verarbeitung der Lebensmittel bis hin zu deren Ausgabe. „Unser Zertifikat für ausgezeichnete Gemeinschaftsgastronomie soll dazu beitragen, die jeweilige Leistung des Betriebes klarer und somit nachvollziehbarer zu bewerten, Schwachstellen aufzudecken und damit ein noch höheres Maß an Sicherheit zu erreichen“, sagt Sonja C. Kretschmar, bei TÜV Rheinland zuständig für Sicherheit und Qualität in der Gastronomie. „Nicht zuletzt wird der Kunde mehr Vertrauen in die gastronomische Leistung gewinnen“, ist Kretschmar überzeugt. Die Prüfanforderungen sind an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung angelehnt, gehen jedoch im Umfang weit darüber hinaus.

Basis für die Zertifizierung der Gemeinschaftsgastronomie ist das Konzept, das der Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein vor über zehn Jahren entwickelt hat. Der Gast soll nicht nur in jeder Phase eine angemessene Hygiene erwarten können, sondern das Essen muss auch sowohl geschmacklichen als auch ernährungsphysiologischen Anforderungen gerecht werden. Auch andere, für den Gast nicht unmittelbar wahrnehmbare Bereiche wie Ökologie und Arbeitsschutz flossen in das Konzept mit ein.

Durch die Kooperation mit TÜV Rheinland wurden verschiedene Erweiterungen in das Prüfverfahren eingebracht wie beispielsweise die jährliche Durchführung von externen Audits und ein deutlicher Fokus auf das Einkaufsverhalten und die Warenannahme der gastronomischen Betriebe.

Im Rahmen des Prüfverfahrens können die Betriebe drei Leistungsstufen erreichen. Diese werden maßgeblich von der Erfüllung verschiedener Anforderungen bestimmt. Der TÜV Rheinland überprüft Kriterien wie das Einkaufsverhalten, die Warenannahme und die Lagerorganisation. Auch Schulungen der Mitarbeiter werden detailliert geprüft, wobei auch die Kontrolle des Lernerfolgs in das Auditverfahren einfließt. Ebenfalls berücksichtigt werden aktuelle Gesetzesvorgaben oder Empfehlungen von Standards sowie die Qualität des Essens.

Die Durchführung von Kundenzufriedenheitsbefragungen ist für alle Leistungsstufen verbindlich. Die jährlichen Audits verpflichten die Betriebe zu einem stetigen Verbesserungsprozess. Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von drei Jahren, danach steht eine Re-Zertifizierung an.

Drucken