RGE

Empörung über halbe Bananen

Eine Verordnung des Kantinenbetreibers RGE, nur noch halbe statt ganze Bananen an Schüler auszugeben, hat für Empörung und Unverständnis gesorgt. Um sicherzugehen, dass die frisch angeschnittene Ware nicht verdirbt, seien die Küchenkräfte angewiesen worden, das Obst frisch bei der Ausgabe zu zerschneiden.

VerpflegungsManagement, 23.06.2016 – Nur noch halbe Sachen wollte der städtische Kantinenbetrieb RGE in Essen machen, zumindest in punkto Bananen. Dieser hatte seine Mitarbeiter angehalten, nur noch eine halbe, statt einer ganzen Frucht an Schüler als Nachtisch auszugeben. Diese neue Bananen-Verordnung sorgte kurzzeitig für Aufregung.

Wie der westen.de berichtete, habe sich ein entsprechender Bericht des Borbeck Kurier, der aus einem internen Schreiben an die RGE-Küchenmitarbeiter zitiert, im Internet verbreitet und Spott und Ärger in sozialen Netzwerken ausgelöst. Dabei beschwerten sich Bürger darüber, dass am gesunden Essen für Kinder doch wohl nicht gespart werden dürfe.

Essens Schul-Dezernent stoppte laut der WAZ in einer persönlichen Stellungnahme im sozialen Netzwerk Facebook die heraufziehende Welle der Empörung: „Ich habe das gerade geklärt. Die RGE wird ab sofort weiterhin ganze Bananen liefern“, schrieb Peter Renzel. Die RGE verteile die Bananen freiwillig, das Obst werde von der Stadt als Schulträger nicht gegenfinanziert. Dass die Bananen bei der Ausgabe jetzt in der Mitte durchgeschnitten werden, sei keine reine Sparmaßnahme, sondern sei auch auf vielfachen Wunsch der Schulleitungen erfolgt: „Viele Kinder wollen gar kein ganzes Stück Obst“, erklärte Renzel gegenüber der WAZ-Redaktion. Um sicherzugehen, dass die frisch angeschnittene Ware nicht verdirbt, seien die Küchenkräfte angewiesen worden, das Obst frisch bei der Ausgabe zu zerschneiden. Nach dieser neuen Methode sind seitdem stadtweit zehn Mal einige hundert Bananen an Schulen verteilt worden.

Gleichwohl hätten auch finanzielle Aspekte eine Rolle gespielt: „Eine Banane kostet aber im Einkauf doppelt so viel wie der Apfel oder die Birne“, sagt Renzel. Der Schul-Dezernent verweist auch auf private Catering-Betriebe, die Bananen sogar dritteln. Renzel betont in seiner Stellungnahme: „Die Entscheidung der RGE, weiterhin ganze Bananen ohne Kostenersatz beizufügen, wird allseits begrüßt.“

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